Mein erster Lohn. Erst mal Ferien, ein Auto, ein neuer Fernseher, in eine WG ziehen? Wie steht es mit Miete, Essen, Krankenkasse, Steuern?

Wie willst du wohnen? Was kannst du dir leisten?

• Vorerst daheim wohnen (In der Regel zahlst du auch daheim etwas für Kost und Logis, wenn du verdienst. Dies ist aber in der Regel die billigste Variante.) Kostgeldvorschläge
• In eine WG ziehen oder eine WG gründen (Gemeinsam wohnen ist billiger!)
• Wäre ein Generationenprojekt mit billigem Wohnen gegen Hilfeleistung eventuell etwas für dich?
• Wenn du dich für eine eigene Wohnung entscheidest: Miete, Nebenkosten, Versicherung, Haushaltausgaben mitberechnen!

Beispiel eines Modellbudgets von 4000 Fr. netto:

Weitere Budgetbeispiele findest du auf www.budgetberatung.ch.
Setz deine eigenen Zahlen ein!

Wie viel Geld gibt man für Essen und Trinken aus?

• Je nach Einkommen wird für Essen durchschnittlich 350 bis 550 Fr. pro Monat eingerechnet, auswärtige berufsbedingte Verpflegungskosten kommen noch dazu.
• Täglich Kaffee und Gipfeli auswärts an 20 Arbeitstagen im Monat wird ganz schön teuer.
• Setz dir ein Limit, wie viel du für Essen und Trinken maximal ausgeben willst. Vielleicht hilft ein separates Portemonnaie oder Couvert dafür.
• Oder schreib einen Monat lang auf, wie viel Geld du für Essen und Trinken ausgibst. Und schon kennst du deinen Budgetposten «Essen».

Eine Grundversicherung ohne Unfall kostet durchschnittlich 360 Fr. pro Monat. Der Betrag ist je nach Versicherung und Wohnort anders.

Hier kannst du die aktuellen Angebote vergleichen.

Gehst du zum Arzt, zahlst du die ersten Kosten im Jahr bis zur Höhe der Franchise (mind. 300 Fr.) selbst sowie 10% Selbstbehalt, der Rest übernimmt die Krankenkasse. Auch Hausarztmodelle sind prüfenswert, weil etwas billiger.

Wenn du selten zum Arzt musst, kannst du mit einer höheren Franchise Einsparungen machen. Eine hohe Franchise heisst: Wenn du zum Arzt gehst, musst du den Betrag bis zur Höhe der gewählten Franchise selbst bezahlen. Hast du kein Geld auf der Seite, ist eine tiefe Franchise die bessere Wahl.

Steuern – unbeliebt, aber notwendig. Ob Jugendtreff, Skaterpark, Parkplätze, ÖV, Strassen, Schulen – vieles wird von öffentlichen Geldern bezahlt.

Damit du weisst, was auf dich zukommt: Hier kannst du deine Steuern ausrechnen:

• Steuerrechner Kanton Aargau
• Steuerrechner Kanton Solothurn

Willst du nie eine grosse Steuerrechnung im Nachhinein erhalten? In vielen Gemeinden kannst du bei der Finanzverwaltung 12 Einzahlungsscheine oder die Kontoangaben verlangen und deine Steuern laufend monatlich bezahlen. So erhältst du nie eine grosse Steuerrechnung und weisst immer, woran du bist.

Oder leg monatlich Geld auf ein Sparkonto, damit du die Steuern bezahlen kannst, wenn die Rechnung kommt.

Wenn du nicht weisst, wie man die Steuererklärung ausfüllt, hilft dir die Anleitung auf der CD oder das Steueramt. Oder du fragst einen Kollegen mit KV-Ausbildung oder eine andere Person, die du kennst und der du vertraust.

Wer keine Steuererklärung ausfüllt, wird nach Ermessen eingeschätzt, kriegt eine Busse und zahlt viel mehr! Auch wenn du die Steuerrechnung nicht zahlst oder nicht zahlen kannst, riskierst du eine Betreibung und zahlst am Ende mehr, denn die Zinsen und Kosten summieren sich.

Wenn du die Steuerrechnung nicht termingerecht bezahlen kannst, nimm mit der Finanzverwaltung Kontakt auf und lass dir einen Vorschlag für eine Ratenzahlung machen.

Neuwert		17'000 Fr.		35'000 Fr.
Fixkosten pro Jahr
Amortisation (10%) Verkehrssteuer Haftpflichtversicherung Teilkasko Abstellplatz Clubbeitrag, Vignette, Pflege		1'700 Fr. 300 Fr. 900 Fr. 250 Fr. 1'200 Fr. 300 Fr.		3'500 Fr. 400 Fr. 1'200 Fr. 400 Fr. 1'200 Fr. 300 Fr.
Fixkosten total		4'650 Fr.		7'000 Fr.
10'000 km/Jahr		2'070 Fr.		3'020 Fr.
Kosten pro Monat		560 Fr.		835 Fr.
20'000 km/Jahr		4'140 Fr.		6'040 Fr.		Je mehr Kilometer du fährst,
Kosten pro Monat		730 Fr.		1'090 Fr.		desto höher sind die Autokosten.

Brauchst du wirklich ein Auto?

• Mit Velo und ÖV fährst du wesentlich billiger.

Wie kommst du zu einem Auto?

• Leih das Auto der Eltern aus. Vereinbare einen Kilometerpreis, z.B. 60 Rp.
• Leih dir wenn nötig ein Auto aus: Mach eine entsprechende Versicherung für Fremdfahrzeuge, damit bei einem Unfall auch der Bonusverlust der Versicherung gedeckt ist.
• Werde Mitglied bei Mobility.
• Spare Geld für eine eigene Occasion.
• Kaufe eine Occasion: Eine Occasion ist viel billiger als ein Neuwagen, es bleibt ein gewisses Risiko für Reparaturen.
• Spare Geld für ein eigenes neues Auto. Das dauert leider eine Weile, aber dann gehört es dir.
• Wenn es nicht anders geht, nimm einen Kredit auf. (Überleg es dir gut. Geld auf die Seite legen und dann ein Auto kaufen ist schlauer.) Einen Kredit sollte nur aufnehmen, wer wirklich genügend Reserve hat, um die Raten während der ganzen Laufzeit zu zahlen und einen krisensicheren Job hat (gibt es das noch?). Rechne bei der Kreditberechnung nicht nur die Autoanschaffung, sondern auch Versicherung, Benzin, Parkplatz etc. mit ein. Und geh im Budget von den effektiven Lebenskosten aus. Kreditberechnungen der Banken basieren auf dem Existenzminimum und nicht auf den effektiven Lebenskosten. Berufsbedingte Auslagen, Gesundheitskosten etc. sind nicht einberechnet. Lass die Berechnung von einer Budget- oder Schuldenberatung überprüfen.
• Leasing – nicht empfehlenswert! Ein Leasing ist teuer, es ist schwierig aus den Verträgen auszusteigen und das Auto gehört in der Regel nicht dir. Der Kauf nach dem Leasing ist meistens sehr teuer. Zudem gibt es viele Auflagen betr. Ausland, Vollkaskoversicherung, andere Autolenker, mehr gefahrene Kilometer etc. etc. Falls du dich doch für ein Leasing entscheiden solltest, schliesse eine Rechtsschutzversicherung ab.